Wem ist nicht auch schon Folgendes passiert: Du startest als Geocacher hoch motiviert am frühen Morgen zu einer Tagestour. Selbstverständlich liegen neben dem GPS-Gerät und diversen Utensilien auch noch Ersatzakkus in deinem Gepäck, man weiss ja nie. Ein paar Stunden später ist es dann tatsächlich soweit und die Akkus müssen ausgetauscht werden, da du sie vor der beschriebenen Tagestour nicht frisch aufgeladen hast. Die Ersatzakkus wurden erst ca. zwei Wochen zuvor voll geladen und sind seit dem immer bereit im Gepäck. Doch leider liefern die nun eben ausgewechselten Akkus nur für knapp eine Stunde genügend Strom und sind danach ebenfalls leer. Was für ein Ärger!

Herkömmliche NiMH-Akkus haben leider die unangenehme Eigenschaft der relativ hohen Selbstentladung, welche sich vor allem bei schon häufiger benutzten Akkus schnell einmal bemerkbar machen. Wer bei seinem GPS-Gerät und Taschenlampe nicht konsequent nach jedem Gebrauch die Akkus entnimmt und diese wieder frisch auflädt bzw. die Akkus in der Nacht vor deren Gebrauch ins Ladegerät legt, hat nun die Möglichkeit anstelle von herkömmlichen NiMH-Akkus auf NiMH-LSD-Akkus umzusteigen.

Die Abkürzung LSD steht hier für Low Self Discharge. LSD-Akkus haben die positive Eigenschaft, das sie gemäss Herstellerangaben innerhalb eines Jahres maximal knapp 25% ihrer Ladung verlieren und somit noch zu mindestens 75% geladen sind, wenn sie dann eingesetzt werden. Im Unterschied zu herkömmlichen Akkus sind LSD-Akkus beim Kauf auch immer schon vorgeladen und können direkt eingesetzt werden.

Mit LSD-Akkus werden demnach solch ärgerliche Situationen wie im beschriebenen Fallbeispiel nicht mehr vorkommen. Vorausgesetzt ist natürlich, dass man immer Ersatz LSD-Akkus dabei hat.

LSD-Akkus werden mittlerweile von beinahe allen Batterieherstellern im Sortiment geführt. Welche davon nun die Besten sind, darf jeder selbst herausfinden. Einen ausführlichen Test dazu hat das Geocaching Magazin mit „Der grosse Akkutest“ (2011) veröffentlicht. Im Blog von Geocaching Dessau sind ebenfalls zwei interessante Berichte verfasst. Der eine titelt „Im Härtetest: Sanyo XX – Die neue Akku-Referenz?“ (1. Juli 2011) und der andere „Im Test: Lidl-Loops – Die günstige Alternative?“ (14. November 2011).

Meiner Meinung nach ist es weniger wichtig, ob man jetzt einen LSD-Akku vom Testgewinner hat oder eine Durchschnittszelle einsetzt. Relevant ist einerseits eine genügend hohe Ladekapazität zB. 2300 mAh (Typ AA) bzw. 800 mAh (Typ AAA) und andererseits ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Da jeder Geocacher und jede Geocacherin für seine Geräte sowieso immer Ersatz-LSD-Akkus im Gepäck hat, spielt es eine eher untergeordnete Rolle, ob das GPS-Gerät nach 10 oder 11 Stunden mit den Ersatzakkus ausgerüstet werden muss (auch wenn dies ein 10% längerer Betrieb bedeutet).

Ungeklärt bleibt schliesslich noch die Frage: Wie verhalten sich LSD-Akkus im Langzeitgebrauch? Wie leistungsfähig ist ein LSD-Akku z.B. nach zwei Jahren mit 150 durchgeführten Lade-Entladezyklen? Das würde einem durchaus realistischen Szenario entsprechen, wo alle 5 Tage der Akku neu geladen wird. Leider habe ich dazu noch keine Antwort gefunden. Wer Infos oder eigene Erfahrungen dazu hat, kann sie hier gerne posten.

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Von hoepsi