Name: 15./16. Etappe MV
Gesamtstrecke: 20.15 km (12.5 Meile/n)
Gesamtzeit: 8:57:31
Zeit in Bewegung: 6:21:35
Durchschnittliche Geschwindigkeit in Bewegung: 3.17 km/h (2.0 Meile/h)
Maximale Höhe: 2657 m (8717 Fuß)
Minimale Höhe: 2167 m (7109 Fuß)
Höhenunterschied: 3767 m (12360 Fuß)
Maximales Gefälle: 57 %
Minimales Gefälle: -32 %
Aufgezeichnet: 19.8.2014 07:35

Übernachtung: Schlüterhütte, € 25.00 inkl. Frühstück und komfortables Zweibettzimmer.
Befinden am Morgen: Schaffe ich mein Vorhaben der überlangen Etappe?
Caches unterwegs: 0 (es hätte gehabt, mein Fokus war jedoch zu 100% die Etappe.

Diese Etappe ist mit 15./16. bezeichnet, weil sie einerseits gemäss Bruckmann „Traumpfad München-Venedig“ die 15. Etappe von der Schlüterhütte zum Grödnerjoch beinhaltet. Weiter habe ich sie auf Empfehlung eines guten Kollegen bis zur Pisciadùhütte – also die Hälfte der 16. Etappe – verlängert. Denn, wer will schon beim Grödnerjoch, direkt an einer viel befahrenen Passstrasse (Passo Gardena), übernachten. Das  wäre ja ein regelrechter Kulturschock.
Gestartet bin ich guten Mutes, vor allem auch was das Wetter betraf. Die Sonne zeigte sich zwar nicht, aber es sah vorerst viel versprechend aus.
So peilte ich als erstes die Roa Scharte an, welche den bevorstehenden Zick-zack-Aufstieg schon von Weitem unmissverständlich erahnen liess.
Als diese Scharte passiert war, hatte ich die Wahl über den kleinen, direkten Klettersteig der Forcella Nivea oder über einen kleinen Umweg mit Ab- und Aufstieg in Richtung Puezhütte zu gehen. Leider begann es auch gerade jetzt zu regnen. Nicht stark, aber immer ein Wenig. Von meinen Vorgängern sah ich dann mitten in den Felsen ein roter Punkt und so entschied ich mich (wahrscheinlich leider) für den Umweg. Dieser Umweg führte schliesslich ebenfalls über etliche Passagen, welche mit Stahlseilen gesichert sind. So fragte ich mich, ob der direkte Aufstieg über die Forcella Nivea nicht doch die gescheitere Wahl gewesen wäre.
Nun ja, es ist jetzt auch egal. Kurz vor 12:00 Uhr erreichte ich, schon ziemlich durchnässt, die Puezhütte.
Dort zelebrierte ich den Begriff Fast-Food auf eine ganz besondere Art. Viel Zeit wollte ich nicht verlieren, da mein Weg ja noch weit war. So bestellte ich Spaghetti und etwas zu Trinken, was alles auch sogleich serviert wurde. Am Schluss war ich keine 15 Minuten später in voller Montour wieder unterwegs zum Crespeinajoch und danach zum Grödnerjoch. Genau, es regnete immer noch. Es war auch ziemlich kalt da oben. So hatte die Regenpellerine auch noch die Funktion einer Windjacke und nach wenigen Minuten war die sich angenehm anfühlende Betriebstemperatur wieder erreicht.
Der Weg hoch zum Crespeinajoch und danach runter zum Grödnerjoch war ganz angenehm und gut ausgebaut. So kam ich zügig voran und freute mich über das Erreichen von Jimmys Hütte bereits um 14:30 Uhr.
Somit war meine Entscheidung nun definitiv, den neuerlichen, steilen Aufstieg zur Pisciadùhütte unter die Füsse zu nehmen.
Zu erwähnen ist noch, dass ca. ab 14:00 Uhr der Regen versiegte und tatsächlich ein paar Sonnenstrahlen sich als zarte Pflänzlein zeigten. Ich belasse es bei dieser hoffnungsvollen Ausssage und erwähne nichts bezüglich dem, dass man zarte Pflanzen vorsichtig giessen soll.
Wenige Minuten nach Jimmys Hütte erreichte ich die Passstrasse mit der gleich an der Strasse liegenden Unterkunft. Ich schaffte es über die Strasse, ohne überfahren zu werden und machte mich sogleich auf den weiteren Weg.
Es begann gleich mit einem zügigen Aufstieg, auf welchen dann die Querung unterhalb der Felsen folgte. Schliesslich zeigte sich das Zückerchen des heutigen Tages mit einem happigen Aufstieg über ein Couloir. Zuerst begann es harmlos, wiederum im Zick-zack. Dann durften kleinere Schneefelder überquert werden und schliesslich, ca. das letzte Drittel, war mit Stahlseilen und in den Felsen gebohrte Trittstufen abgesichert. Also ein regelrechter Klettersteig. Die Wanderstöcke waren nun hinderlich und somit hatte ich diese versorgt. Konzentriert machte ich mich ans Werk. Leider sah ich nicht, wie weit es noch gehen wird, da der Nebel dies verhinderte. Die Zeit verging jedoch ziemlich schnell und es war eine riesige Freude, als das Plateau erreicht und kurz darauf die Pisciadùhütte durch den Nebel ersichtlich war. Über die heutige Leistung freue ich mich selbst sehr. Desweiteren hatte ich nie das Gefühl, dass ich auf der letzten Rille laufen würde. Nichtsdestotrotz, jetzt ist Zeit zur Regeneration.

Nachtrag: 4G Empfang auf über 2500 müM ist echt toll. Italien scheint sehr gut vernetzt zu sein.

Meine Top-4-Bilder des Tages:

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hoepsi

Von hoepsi